Buchkritik: Do Not Eat! von Kevin Hearne

Do Not Eat! von Kevin Hearne

Ich wurde in meiner Funktion als Botschafter des Handtuchtages gebeten das Buch „Do Not Eat!“ von Kevin Hearne Test zu lesen. Immerhin versprach der Text über den Autor ein SF-Debüt für alle Fans von Douglas Adams und Monty Python. Der 1970 in Arizona geborene Haerne machte sich als Fantasy-Autor einen Namen und legt mit dem im Juni 2022 erschienen „Do not eat!“ sein erstes SF-Werk vor. Der Titel samt Untertitel (Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte) sowie die tolle Covergestaltung sahen vielversprechend aus. Die Grundidee, sechs von Aliens entführte Wissenschaftler versuchen nicht auf deren Speisekarte zu enden, mag an Adams erinnern. Die Geschichte wird allerdings ohne Ausschweifungen erzählt, der Inhalt ist typisch amerikanisch. Dort wo in Adams‘ „Per Anhalter durch die Galaxis“ Schwierigkeiten mit britischem Humor gelöst werden, setzt Hearne auf Waffengewalt, und nach 129 Seiten ist die Sache für ihn erledigt. An einem Punkt, wo ein schräger SF-Roman erst richtig in Fahrt kommen könnte, steht hier eine knapp 50-seitige Leseprobe.

SPOILERWARNUNG! – Nach dem der Physiker Clint Beecham bei einer Wanderung von Außerirdischen entführt wird findet er sich in einem T-Shirt mit der Aufschrift „Do not eat!“ und fünf weiteren Wissenschaftlern auf dem Raumschiff der Aliens als Unterhaltungsprogramm wieder. Die Technik und Biologie der Aliens werden recht wissenschaftlich beschrieben und wie viele Menschen als Reiseproviant im Mutterschiff gefangen sind, wird genau berechnet. Erste unterhaltsame Dialoge zwischen Clint und seinen mädchenhaften Entführern sind noch recht witzig. Doch da die Wissenschaftler alle einen militärischen Background haben wird die Befreiung der Nahrungsreserven und die Übernahme des Alienschiffes eine detailreiche, humorlose Schlacht in der viel menschliches und außerirdisches Blut fließt.

Mir fehlten die schrägen Witze von Douglas Adams und den Monty Python. Für SF-Fans mit Fantasie ist es ein netter Start zu eigenen Überlegungen und für eine lange Zugfahrt ist es eine kurzweilige Lektüre. Böse Zungen aber würden es wegen dem unpassenden Vergleich mit Adams bzw. Monty Python und der etwa ein Viertel des Buches umfassenden Leseprobe wohl als Mogelpackung beschreiben.

2/5 (2 von 5 Bodenseewellen (s. meine Filmkritiken))